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Sonntag
17.04.2005

Im Interview mit der «SonntagsZeitung» zeigt sich Conrad Meyer, der Verwaltungsratspräsident der «Neuen Zürcher Zeitung» und Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Zürich, etwas zugeknöpft, wenn es um mögliche externe Nachfolger von Hugo Bütler geht. Zur Frage, warum die NZZ die Führung auswechselt, gab Meyer zu Protokoll: «Nicht der Wechsel von Personen stand im Vordergrund, sondern die Etablierung einer neuen Führungsstruktur», so Meyer. «Die NZZ-Führung auf der Stufe Gruppe und NZZ AG hat immer komplexere Aufgaben zu lösen. Deshalb haben wir vor einem Jahr im Verwaltungsrat einen Ausschuss eingesetzt, der sich mit der Neuorganisation auseinander setzte. Gestern wurde das zukünftige Führungskonzept der Generalversammlung vorgestellt.»

Das Doppelmandant von Hugo Bütler, als Chefredaktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung, ist und war nach Angaben Meyers nie ein Diskussionspunkt. Dafür war für Meyer klar, dass «auf Grund der Herausforderungen in der Zukunft die Leistungsaufgaben auf der Stufe Gruppe und der NZZ von zwei Personen wahrgenommen werden sollen. Gleicher Meinung war auch die Gruppenleitung. Deshalb suchen wir einen neuen Chefredaktor, der die Aufgabe im nächsten Jahr übernehmen soll.»

Auf die Frage ob ein Externer in Frage komme, sagt Meyer:« Das wäre ein absoluter Ausnahmefall. Die NZZ hat so viele hervorragende Redaktorinnen und Redaktoren, dass wir gute Gründe haben müssen, um eine Person von aussen anzustellen.» Zur Frage, ob Roger Köppel, der frühere Chefredaktor der «Weltwoche» und heutige Chefredaktor der «Welt» so ein Ausnahmefall sei, gibt Meyer abschliessend eine klare Antwort: «Zu Namen nehme ich keine Stellung.»