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Mittwoch
07.12.2011

Am Montagmorgen wurde der Financier und Präsident des Rennvereins, Martin Gloor, verhaftet. Wie die Sendung «10vor10» berichtete, wurde in den Büros von Gloors Finanzgesellschaft an der Zürcher Bahnhofstrasse eine Hausdurchsuchung durchgeführt.

Im Beitrag von «10vor10» wurde unter anderem ebenfalls der Vorwurf gegen den NZZ-Journalisten Peter Jegen erhoben, er habe seine journalistischen Sorgfaltspflichten verletzt. Dazu nahm die NZZ am Dienstag Stellung.

Der Leiter Publizistik NZZ / Chefredaktion «Neue Zürcher Zeitung», Markus Spillmann, hält dazu Folgendes fest:  «Peter Jegen hat sich für die NZZ berufsbedingt mit Martin Gloor in dessen Funktion als Präsident des Zürcher Rennsportvereins beschäftigt und entsprechend auch die Berichterstattung verantwortet. In dieser wird die Tätigkeit Gloors einzig bezogen auf das Präsidium und die Zukunft des Rennsportvereins Zürich bewertet.»

Es gehorche dem Prinzip der von der Neuen Zürcher Zeitung hochgehaltenen Fachkompetenz, dass ein Redaktor mit den wichtigen Akteuren seines Dossiers vertraut sei und sich mit ihnen auch regelmässig austausche.

Weiter heisst es in der Stellungnahme: «Weder die NZZ noch der Autor wussten von unlauteren Machenschaften, wie sie Martin Gloor vorgeworfen werden, noch kannten sie dessen Vorstrafen.»

Die Tatsache, dass Peter Jegen als Privatperson und Rennpferdebesitzer dem Rennsportverein Zürich als Mitglied verbunden sei, 2011 für diesen das Rennprogramm erstellt und für den Verein gewisse Medienleistungen erbracht habe, werde von der NZZ-Chefredaktion mit Verweis auf interne Gepflogenheiten, statutarische Rechte und Pflichten sowie standesethische Prinzipien als unzulässiger Interessenkonflikt gewertet. «Entsprechend wird der Autor beim Thema Gloor/Rennsportverein Zürich mit sofortiger Wirkung in den Ausstand treten», heisst es aber dann doch einsichtig bei der «Neuen Zürcher Zeitung.»