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Freitag
02.04.2004

Verluste beim Flaggschiff und beim «Bund», Ertragsperlen bei der «St. Galler Tagblatt»-Gruppe: Die NZZ-Gruppe hat das Jahr 2003 besser abgeschlossen als 2002. Dank Sonderfaktoren erzielte der Medienkonzern einen Gewinn. Auf operativer Ebene schrieb die Gruppe zwar noch rote Zahlen, verminderte den Betriebsverlust aber um 23 auf 8,7 Mio. Franken. Im Gegensatz zum Jahr 2002, als die NZZ-Gruppe einen Verlust von 49,65 Mio. Franken ausgewiesen hatte, erzielte sie 2003 gemäss Mitteilung vom Freitag einen Gewinn von 3,84 Mio. Franken.

Dass unter dem Strich schwarze Zahlen geschrieben wurden, sei auf das positive Finanzergebnis von 4,9 Mio. Franken und Sonderfaktoren wie den Verkauf einer Liegenschaft zurückzuführen. Dieser Verkauf brachte der NZZ-Gruppe einen Buchgewinn von 12 Mio. Franken. Den massiv verkleinerten Betriebsverlust führt die NZZ-Gruppe darauf zurück, dass an allen Ecken und Enden gespart wurde: Die Personalzahl ging von 2095 auf 1990 zurück. Abgebaut wurde vor allem im Zürcher Stammhaus. Beim Papier wurde der Aufwand wegen weniger Seitenzahlen, rückläufigen Auflagen und tieferen Preisen reduziert.

Wegen des weiterhin schwachen Inserategeschäfts ging der Umsatz zum dritten Mal in Folge zurück, um 4,2% auf 461,4 Mio. Franken. Die Ertragsperle ist die «St. Galler Tagblatt»-Gruppe, die ihren Cash-Flow um 32,7% auf 14,2 Mio. Franken steigerte. Verluste schrieben dagegen das Flaggschiff «Neue Zürcher Zeitung» und vor allem der Berner «Bund», dessen Fehlbetrag etwa gleich gross war wie der gesamte Betriebsverlust. Die NZZ-Gruppe rechnet damit, dass der «Bund» in Zukunft keine grössere Belastung mehr darstellt, nachdem die Hälfte der 80%-Beteiligung per 1. Januar 2004 an die Espace Medien verkauft wurde.