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Freitag
11.02.2005

Hanno Helbling, früherer Feuilletonchef der «Neuen Zürcher Zeitung», ist in der Nacht auf Mittwoch im Alter von 74 Jahren in Rom gestorben. Helbling sei ein «Homme de Lettres» mit vielseitigen Begabungen, profunden Kenntnissen und breiten Interessen gewesen, schreibt die NZZ in ihrer Ausgabe vom Freitag. Mit Helbling verliere die NZZ einen scharfsinnigen Kommentator, freien Geist und Charakterkopf.

Während Jahrzehnten prägte Helbling das Feuilleton der Zeitung, von 1973 bis 1993 wirkte er als dessen Leiter. Er publizierte zu historischen und literarischen Themen, äusserte sich zu gesellschafts- und kirchenpolitischen Fragen. Ein Spezialgebiet war die Politik des Vatikans, die er in einem Buch analysierte. Als er vor 12 Jahren die Leitung des NZZ-Feuilletons abgab, fand der Italien-Kenner in Rom ein neues Zuhause. Er betätigte sich als Essayist, Herausgeber und Übersetzer von fremdsprachiger Literatur. Immer wieder veröffentlichte Helbling Beiträge in der NZZ. Sein letzter Artikel über den Nachlass des italienischen Dichters Carlo Gozzi erschien wenige Tage vor seinem Tod.