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Mittwoch
14.06.2006

Ob der Baselbieter Lokalfernsehsender NW1 dicht macht, kommt diese Woche aus. Am Freitag will Hauptaktionärin EBM die NW1-Angestellten informieren, sagte ein EBM-Sprecher am Mittwoch. Bisher eingegangene Rettungsideen seien ungenügend. Die EBM hatte den rund 20 Angestellten angeboten, ihnen den Sender schuldenfrei zu überlassen, wenn sie ein tragfähiges Konzept vorlegen und genügend Mittel auftreiben, um eine Durststrecke zu überstehen. Für 12 Angestellte bräuchte es dazu rund eine halbe Million Franken, wie der Sprecher Angaben der «Basler Zeitung» bestätigte.

Diese Summe sei bis heute nicht da. Ohne ausreichende Reserven drohe jedoch ein Liquiditätsproblem, da Werbeeinnahmen wohl erst eine gewisse Zeit nach einem erneuten Neustart flössen. Das Geld müsste real auf einem NW1-Konto liegen, nicht bloss in Aussicht gestellt sein, sagte er mit Verweis auf frühere Versprechungen. Just vor der Verwaltungsratssitzung vom Mittwoch ist gemäss dem Sprecher noch ein Vorschlag aus dem erweiterten Mitarbeiterkreis eingetroffen. Auch diesen müsse man nun noch seriös durchrechnen. Der EBM-VR habe bereits früher beschlossen, dass den NW1-Angestellten gekündigt wird, wenn keine Lösung zustande kommt.

Laut dem EBM-Sprecher ist das Aus für NW1 weiterhin nicht besiegelt. Doch die Zeit wird knapp: Am Freitagmorgen werden die NW1-Angestellten zu einer Information eingeladen, bei der Entscheide verkündet werden sollen. Er stellte auch eine Medienmitteilung im Anschluss daran in Aussicht. Auf dem Kanal von NW1 sind seit Monatsbeginn keine aktuellen Nachrichtensendungen mehr zu sehen; das Programm wird mit früheren Aufnahmen bestritten. EBM war 1999 beim damaligen Nordwest 5 (NW5) eingestiegen, um den Sender zu retten. 2004 kam es zum Neustart als NW1 im ganzen Wirtschaftsgebiet Nordwestschweiz. Siehe auch: NW1 TV stellt aktuelle Sendungen ein