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Mittwoch
20.02.2008

Der finnische Handy-Hersteller Nokia hat am Mittwoch Vorwürfe des rumänischen Gewerkschaftsbunds Cartel Alfa zurückgewiesen, in der neuen Handy-Fabrik in Jucu werde eine «neue Form der Sklaverei» eingeführt. Im Werk in Jucu würden «die höchsten Standards der Arbeitsgesetzgebung» eingehalten, liess Nokia verlauten.

Die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax hatte den Gewerkschaftsvorsitzenden Bodan Hassu mit den Worten zitiert, es sei «anomal», dass Nokia versuche, die Beschäftigten in dem Werk über eine Änderung des rumänischen Arbeitsgesetzes statt 48 Stunden in der Woche 60 bis 70 Stunden arbeiten zu lassen. So etwas sei «Ausbeutung», heisst es bei Cartel Alfa. Anstatt mehr Beschäftigte einzustellen, wolle Nokia auf diese Weise seinen Profit steigern. Nokia dementiere die längeren Arbeitszeiten «nachdrücklich», erklärte der Konzern weiter.

Die Fabrik in Jucu hatte vor zehn Tagen den Betrieb aufgenommen und die ersten Handys produziert. Im Gegenzug soll das Werk im deutschen Bochum geschlossen werden. Derzeit zählt das rumänische Werk 350 Angestellte, bis Ende 2009 sollen es 3500 werden. - Mehr dazu: Nokia will Subventionen behalten, Neues rumänisches Nokia-Werk bereits eingeweiht und Anti-Nokia-Demo in Bochum