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Dienstag
09.09.2008

Der finnische Handyhersteller Nokia baut seine Datendienste aus und verstärkt damit den Wettbewerb mit Rivalen wie Apple und Microsoft. Mit den am Dienstag vorgestellten neuen Funktionen kann man unter anderem Kalenderdaten, Kontakte und Notizen sowie Fotos und Videos zwischen dem PC und einem Nokia-Telefon synchronisieren oder vom Handy aus auf Daten zugreifen, die auf einem PC gespeichert sind.

Ähnliche Angebote haben auch die Softwarefirma Microsoft und der iPhone-Hersteller Apple. Nokia will sich verstärkt als Dienste-Anbieter etablieren, um die Abhängigkeit vom reinen Handy-Geschäft zu senken. Dafür entwickelte Nokia das Dienste-Portal Ovi (finnisches Wort für «Tür») mit Musik-, Navigations- und Spiele-Angeboten. Das gross angekündigte Projekt entwickelte sich in den vergangenen Monaten eher zögerlich, unter anderem wegen Problemen mit der Software. Zugleich sorgte der Plan für Spannungen zwischen dem Handy-Riesen und den Mobilfunkbetreibern, die in Ovi ein Eindringen in ihr Geschäft sahen. Ausserdem kommen speziell auf die Dienste zugeschnittene Nokia-Handys erst allmählich in den Markt.

Für Nokia wird der Vorstoss ins Dienste-Geschäft unterdessen dringlicher. Weil sich das Wachstum der Mobilfunkmärkte vor allem auf die Schwellenländer beschränkt, sinken die Einnahmen der Hersteller pro verkauftes Handy stetig. Erst am Freitag hatte Nokia die Prognose für den eigenen Weltmarktanteil senken müssen. Nokia erwartet nun für das laufende dritte Quartal einen geringeren Anteil am Handymarkt als im zweiten Vierteljahr.