Der Bericht des US-Magazins «Newsweek» über angebliche Koran-Schändungen im Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba ist möglicherweise falsch. Das Magazin bedaure Fehler in dem Bericht, schreibt «Newsweek»-Herausgeber Mark Whitaker in der neuen Ausgabe. Der hohe US-Beamte, der der Zeitschrift als Quelle gedient hatte, sei sich in der Sache nicht mehr sicher, so Whitaker. Das Magazin bedaure, dass Teile der Geschichte falsch seien, und entschuldige sich bei den Opfern der dadurch verursachten Gewaltakte und bei den US-Soldaten.
Unter Berufung auf den US-Beamten hatte «Newsweek» am 9. Mai berichtet, Verhörspezialisten im US-Lager Guantánamo hätten ein Exemplar des Koran in die Toilette geworfen. Dies stehe in einem Bericht des US-Militärs, der demnächst erscheinen werde. Der Artikel hatte heftige Proteste in mehreren islamischen Ländern ausgelöst. In Afghanistan wurden mindestens 15 Menschen getötet, 120 weitere wurden verletzt. Die US-Regierung versprach, die Angelegenheit zu untersuchen; das US-Militär teilte mit, es habe keinerlei Hinweise gefunden, die die Vorwürfe bestätigen. - Mehr dazu: «Newsweek»-Ausgabe aus religiösen Gründen verboten
Montag
16.05.2005