Die US-Tageszeitung «New York Times» hat bei der scharfen Kritik des irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki einen Übersetzungsfehler zugegeben. Danach habe Al-Maliki nicht gesagt, dass die Gewalt im Irak zu einem «täglichen Phänomen» geworden sei. Al-Maliki habe vielmehr gesagt, dass Gewalt «regelmässig geschieht», schrieb das Blatt am Samstag. Ansonsten blieben die Autoren nach einer Überprüfung der Übersetzung dabei, dass die Kritik des irakischen Ministerpräsidenten an anderer Stelle richtig wiedergegeben worden sei.
Danach sagte Al-Maliki: «Die Truppen in der von den USA geführten Koalition respektieren nicht die irakische Bevölkerung. Sie zerquetschen sie mit ihren Fahrzeugen und töten sie nur auf Verdacht hin. Dies ist vollkommen inakzeptabel.» Der Sprecher des Weissen Hauses, Tony Snow, hatte zuvor gesagt, dass Al-Maliki falsch zitiert worden sei. Der Ministerpräsident habe dies in einem Gespräch mit US-Botschafter Zalmay Khalilzad zum Ausdruck gebracht. «Es ist alles sehr verworren», sagte Snow. Die Äusserungen Al-Malikis wiesen ausserdem nicht auf die US-Truppen hin, sondern auf Truppen in der von den USA geführten Militärkoalition, zu der auch irakische Einheiten gehörten. Siehe auch: Iran entzieht CNN-Reporter nach Fehlübersetzung Arbeitserlaubnis
Montag
05.06.2006