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Mittwoch
28.01.2009

Die US-Verlagsgruppe rund um die renommierte «New York Times» bekommt die Zeitungskrise immer schärfer zu spüren. Wegen einbrechender Werbeumsätze halbierte sich im Schlussquartal 2008 der Gewinn auf knapp 28 Millionen Dollar. Der Umsatz fiel um 11 Prozent auf 772 Millionen Dollar, wie die New York Times Company (NYT) am Mittwoch bekannt gab.

Der Traditionskonzern will sich angesichts der Probleme von seinem Anteil an der Sport-Holding New England Sports Ventures trennen, zu der unter anderem der Baseball-Verein Boston Red Sox gehört. Zur NYT-Gruppe zählt unter anderem auch die Zeitung «Boston Globe».

Erst kürzlich bekam der Verlag eine Finanzspritze von 250 Millionen Dollar vom mexikanischen Milliardär Carlos Slim. Der 68-jährige Geschäftsmann kann dadurch mittelfristig seine Beteiligung von bisher knapp sieben Prozent an dem Zeitungshaus stark ausbauen. Das Unternehmen überlegt zudem gerade, seinen Anteil an dem erst vor kurzem gebauten Verlagsgebäude im Herzen New Yorks zu verkaufen, was 225 Millionen Dollar bringen könnte. Der von Stararchitekt Renzo Piano entworfene 52-stöckige Wolkenkratzer gehört dem «Times»-Konzern zu 58 Prozent.

Die Gruppe braucht frisches Geld, weil im Mai eine Kreditlinie über 400 Millionen Dollar ausläuft und im Jahr 2011 eine weitere Kreditlinie in gleicher Höhe fällig wird. Im Gesamtjahr 2008 erlitt die NYT-Gruppe wegen bereits bekannter hoher Abschreibungen sogar einen Verlust von 58 Millionen Dollar. Der Umsatz sank um knapp 8 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar.