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Dienstag
21.08.2001

«Es fehlte ihnen an Tatkraft, zudem hatte niemand Erfahrung in der Software-Industrie.» Diese Bilanz zog der neue Chef von Think Tools, Lloyd O’Connor, über die Tätigkeit seiner Vorgänger am Dienstag vor den Medien. Die Produkte-Pipeline der Firma, die Denkwerkzeuge entwickelt, sei praktisch leer. Nicht einmal regelmässige Einkünfte existierten, um darauf aufzubauen. Das neue Management der schwer angeschlagenen Softwarefirma wagt mit einer anderen Strategie den Neustart. «Die Software ist zumindest so gut, dass sie sich weiterentwickeln lässt», sagte O‘Connor. Konkret will er vor allem den Anwendungsbereich ausweiten. «Wir wollen nicht nur einige Dutzend, sondern Tausende von Benutzern.» Zudem solle Think Tools in die jeweilige Firmensoftware integriert werden können. Think Tools will die neue Software bis Mitte 2002 selber entwickeln. Effektive Früchte werde die neue Strategie deshalb erst im Jahr 2003 tragen. Think Tools beschäftige noch 46 Personen und habe Ende Jahr noch 78 Mio. Fr. in der Kasse, was gemäss O’Connor bis zum Turnaround ausreiche. Der Verlust wird aber auch 2001 und 2002 weit höher ausfallen als der Umsatz. Am Mittwoch läuft die Verkaufssperrfrist für 66,3% aller Think-Tools-Aktien ab. Dann sind Firmengründer Albrecht von Müller, der über 50% der Aktien hält, sowie die Verwaltungsräte Stefan Schmidheiny und Peter Friedli sowie der zurückgetretene Verwaltungsrat Klaus Schwab frei, ihre insgesamt 1,6 Mio. Aktien zu verkaufen. Mehr dazu: Think Tools mit Verlust