Radio Emme AG will mit einer Vorwärtsstrategie den regionalen Radiosender neu positionieren und das Programm umstrukturieren. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung haben sich dabei für eine Programmfokussierung auf die Mehrheitszielgruppe sowie auf die Lancierung eines zweiten Programms entschieden. Dies gab Daniel Ruch, Mitglied der Geschäftsleitung von Radio Emme, gegenüber dem Klein Report bekannt. Als Grund für diesen Umbau wurden die schwindenden Hörerzahlen, der mässige Erfolg sowie die schlechte finanzielle Basis des Senders genannt.
«Die Neuausrichtung von Radio Emme heisst für uns eine Neupositionierung des UKW-Programms: Im Blick haben wir die werberelevante Zielgruppe der 15- bis 49-Jährigen», bestätigt Daniel Ruch auf Anfrage des Klein Reports. Rund achtzig Prozent der Einnahmen generiert der in Langnau stationierte Regionalsender aus der Werbung, «darum ist eine solche Ausrichtung notwendig». Im Gegensatz zur Absicht von Radio DRS, das die volkstümlichen Musiksendungen auf einen DAB-Kanal verlagern wollen, werde Radio Emme die volkstümlichen Inhalte ausbauen. Auf dem zweiten Programm via TV-Kabelnetz, Satellit und Internet werden schwergewichtig volkstümliche Sendungen ausgestrahlt.
«Bisher haben wir wöchentlich rund 22 Stunden Volksmusik bei einem Vollprogramm von 168 Stunden ausgestrahlt», erklärt Ruch weiter. Diese waren am Morgen zwischen 4 und 6 Uhr sowie am Sonntagvormittag platziert. Mit der neuen Regelung und einem zweiten Programm kämen die Volksmusikfreunde vermehrt auf ihre Rechnung. Technisch sei dies für die Hörerschaft solcher Sendungen kein Problem, die Musik zu hören, weil viele zu Hause über Kabel verfügen oder dann über Satellit die Sendungen empfangen können.
Zur neuen Konzession müsse man die Genehmigung abwarten. Über die neuen Gebührengelder könne man noch nichts sagen; diese würden erst nach der Konzessionserteilung ausgeschüttet; frühestens nächsten Sommer, kommentiert Daniel Ruch mit Blick auf die Konzessionserteilung. «Den erhöhten Beitrag würden wir für Investitionen in das Personal und in die Technik verwenden. Unsere Löhne sind rund 20 Prozent zu tief.» Siehe auch Bald auch bei Radio Emme keine Volksmusik mehr
Mittwoch
07.11.2007