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Sonntag
11.11.2018

Medien / Publizistik

Portmann & Epp: «Geschichten gibts genug»

Portmann & Epp: «Geschichten gibts genug»

Ob Autos, Wandern oder Sex: Für fast jedes Interesse gibt es eine Zeitschrift. Einen Titel über «wahre» Kriminalfälle gebe es in der Schweiz bisher noch nicht, finden zwei junge Journalisten, die ein eigenes Magazin gründen wollen.

In der «True Crime»-Nische wollen Sandro Portmann und Carmen Epp einen neuen Print-Titel auf den Markt bringen. «Tatort Schweiz» soll Anfang 2019 zum ersten Mal erscheinen und alle zwei Monate «grosse Reportagen von wahren Verbrechen» unter die Leute bringen. «An spannenden Geschichten mangelt es nicht», sagten am Freitag die beiden Initianten, die unter anderem auch als Gerichtsberichterstatter arbeiten. 

Die letzten vier Jahre haben Portmann und Epp das Magazin-Konzept ausgearbeitet. Nun steht die Geldsuche an. Vor Kurzem haben sie auf Wemakeit eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

200 000 Franken brauchen sie, damit sie das erste Jahr finanzieren können. Je ein Drittel des Geldes werde in den Inhalt, den Druck und den Vetrieb investiert. Die beiden Initianten verdienen nach eigenen Angaben nichts. Bis am Freitagmittag waren 20 000 Franken zusammen.

«Uns ist wichtig, den Journalisten die Zeit zu geben, damit sie die Storys mit Sorgfalt recherchieren und spannend erzählen können», so Carmen Epp und Sandro Portmann.

Den beiden schwebt ein «Liebhaberprodukt» vor, an dem «nicht nur Krimifans» Freude haben werden. Sie haben ausgerechnet, dass sie 5000 Abonennten brauchen, damit «Tatort Schweiz» auf eigenen Beinen stehen kann.

Die Titelgeschichte der ersten Ausgabe stehe bereits, sagen die beiden. Amadeus Waltenspühl, 2016 zum Schweizer Grafiker des Jahres gekürt, wird die Geschichte illustrieren. Aus welcher Feder die Geschichte kommt, wollen die beiden noch nicht verraten.

Sandro Portmann leitet die Redaktion beim «Anzeiger Michelsamt». In den Journalismus eingestiegen ist der 34-Jährige bei der «Obwalden Nidwalden Zeitung», er schrieb für die «Neue Schwyzer Zeitung», beim Onlineportal zentral+ und der «Neuen Luzerner Zeitung». Dabei berichtete er auch immer wieder aus den Gerichtssälen.

Carmen Epp war fünf Jahre lang Redaktorin beim «Urner Wochenblatt». Sie bertreibt einen medienjournalistischen Blog und schreibt als Kolumnistin der «Medienwoche». Nach einem Abstecher zur «Tierwelt» ist die 33-Jährige seit Januar 2017 bei der «Urner Zeitung» für die Gerichtsberichterstattung aus Uri verantwortlich.