Einen «nationalen GAV-Tag» wollen die Berufsverbände der Medienschaffenden, Impressum und Comedia, am 14. September, dem Vortag zur diesjährigen Verlegertagung in Interlaken durchführen. Was genau das Aktionskomitee mit Roland Jeanneret (Radio DRS), Stefan Keller (WOZ) und anderen Medienschaffenden besetzte Aktionskomitee plant, hält es «noch unter Verschluss, um den Überraschungseffekt nicht zu gefährden», wie es in der Impressum-Verbandszeitung «Journalisten.ch» heisst, deren September-Ausgabe am Wochenende erschienen ist. Die beiden Journi-Verbände mit zusammen mehr als 8000 Mitgliedern wollen «ein Pressecafé an bester Lage in Zürich als Treffpunkt und Ort der Information» aufbauen, ist aus «Journalisten.ch» zu erfahren.
Die Aktion richte sich für einmal nicht an die Verleger: «Wir wenden uns direkt an die Medienkonsumenten, also an das breite Publikum, sowie Anzeigenkunden, Werber und natürlich die Medienschaffenden selbst», zitiert «Jornalisten.ch» Impressum-Zentralsekretär Urs Thalmann. Nach seinen Worten sollen die Verleger bei der Anreise zum Kongress aus ihren eigenen Zeitungen vom Protest ihrer Angestellten erfahren müssen. Die Berufsverbände der Medienschaffenden drängen seit einem Jahr auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) mit substanziellem Inhalt, so wie er fast 100 Jahre lang gegolten hatte. Umstritten ist nicht so sehr der Abschluss eines neuen Vertrags, sondern das von Journalistenseite geforderte und von Verlegerseite verweigerte Festschreiben von Minimallöhnen und Sozialleistungen. Mehr dazu: Comedia nutzte Filmfestival Locarno für GAV-Aktion, Dritter Aktionstag für neuen Presse-GAV in Kantonen Tessin und Zürich und Freie Berufsjournalisten fordern neuen GAV gegen Lohndumping
Sonntag
04.09.2005