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Mittwoch
13.09.2006

Nach der überraschenden Ankündigung einer Aufspaltung von Telecom Italia hat der italienische Infrastrukturminister einen Führungswechsel gefordert. Die Gewerkschaften kündigten einen Streik an. «Das Management muss ausgetauscht werden», sagte der Minister Antonio Di Pietro am Mittwoch vor Journalisten. Telecom Italia will sich in ein Mobilfunk- sowie ein Festnetz- und Medienunternehmen aufspalten, nachdem zwei Jahre lang die umgekehrte Strategie verfolgt wurde. Die Gewerkschaftsvertreter des fünftgrössten Telecomkonzerns in Europa riefen nach Gesprächen mit der Konzernführung zu einem eintägigen Streik auf. Sie fürchten, dass die Mobilfunksparte TIM im Zuge der Trennung an ausländische Investoren verkauft werden könnte.

Telecom Italia war 1997 privatisiert worden, die Regierung blieb jedoch im Besitz einer goldenen Aktie, die ihr ein Vetorecht gibt. Erst im vergangenen Jahr integrierte Telecom Italia die Mobilfunkgesellschaft TIM für 20 Mrd. Euro wieder in den Konzern. Bei einem Verkauf könnten nun Beteiligten zufolge bis zu 35 Mrd. Euro in die Kassen der hoch verschuldeten Telecom Italia fliessen. - Mehr dazu: Telecom Italia richtet sich auf Breitband aus