Die Schweizer Medienlandschaft wird um ein Printprodukt reicher: Am 29. August erscheint erstmals das Magazin «Grosseltern». Mit einer Auflage von 20 000 Exemplaren soll es zehn Mal jährlich erscheinen.
Zielgruppe sind Grosseltern, wie am Namen des Magazins unschwer zu erkennen ist. «Die über 50-Jährigen sind im Werbemarkt schon lange ein Thema», sagte Herausgeber Dominik Acherman am Montag gegenüber dem Klein Report.
«Doch die meisten Publikationen gehen mit einem eher negativen Ansatz an diese Zielgruppe und thematisieren etwa Krankheiten oder Altersschwäche.» Er wähle einen positiven Ansatz. «Denn die Forschung zeigt: Grosseltern sind glücklicher als Gleichaltrige, die keine Enkelkinder haben», sagte Achermann.
Mit solchen Erkenntnissen will das neue Magazin auch inhaltlich auftrumpfen. Neben Kurzbeiträgen, die aktuellen Entwicklungen gewidmet sind, sollen im Heft Reportagen zu aktuellen Themen zu finden sein. Zudem werden Erkenntnisse aus der Wissenschaft thematisiert, etwa zu Generationenfragen oder Erziehungsthemen. Abgerundet wird das Heft mit einem Serviceteil, welcher Tipps und Ideen zu Themen wie Finanzen, Freizeitgestaltung, Gesundheit oder Freizeit bieten soll.
«`Grosseltern` soll aber nicht belehrend, sondern viel mehr beratend-unterstützend sein. Eltern mit Kindern sollen ihren Eltern das Magazin als Dankeschön schenken können», sagte Achermann.
Die Idee für das Magazin hatte Achermann schon lange. «Ich musste im Medienmanager-Lehrgang ein Konzept für ein Magazin entwickeln. Mein Sohn war damals ein Jahr alt und ich sah, was ein Enkelkind bei meinen Eltern auslöste», erzählt er. So kam die Idee eines Magazins für Grosseltern. «Und das Konzept kam gut an.»
Nun setzt er die Idee um - auch wenn er das Potenzial seiner Zielgruppe nicht kennt. «Grosseltern investieren jährlich 99,6 Millionen Stunden in die Betreuung von Enkelkindern. Das ist mehr als alle Primarlehrer zusammen.» Noch wartet er auf die Antwort des Bundesamts für Statistik, wie viele Grosseltern es in der Schweiz gebe.
Das Magazin finanziert er über seine Firma 3G Media GmbH - mit Kapital, das er persönlich eingeschossen hat. «Ich bin mir bewusst, dass ich auf vieles verzichten muss. Am Anfang werde ich mir keinen Lohn auszahlen können», sagte Achermann. «Doch ich bin quasi ein Überzeugungstäter. Hoffentlich kein naiver.»