Die Berner Ausgehwilligen dürfen vielleicht schon ab August in einem neuen, 14-täglich erscheinenden Ausgehmagazin für die Region Bern blättern. Das von einer Arbeitsgruppe vorgelegte Konzept für ein solches Magazin sei bei der vorgesehenen Trägerschaft gut angekommen, erklärte Christoph Reichenau, Kulturbeauftragter der Stadt Bern und Vorsitzender der Arbeitsgruppe, am Donnerstag der sda.
Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter von Kultur-Institutionen erschienen zu einer Zusammenkunft. Sie hätten in allen wichtigen Punkten breite Zustimmung signalisiert, erklärt Reichenau weiter. So wurde das Konzept gut aufgenommen, das ein 32-seitiges Kulturmagazin mit Agenda und redaktionellem Teil vorsieht. Auch zum Finanzierungsmodell mit abgestuften Beiträgen sei Zustimmung bekundet worden. Reichenau verhehlte dabei nicht, dass der zu gründende Trägerverein an sich froh wäre, wenn ein Verlag als Herausgeber gefunden würde. Es seien Gespräche mit der Espace Media Groupe im Gang.
Gemäss Konzept rechnet das Budget mit jährlichen Kosten von 776 000 Franken, von denen 208 000 über Inserate hereingeholt würden. Der verbleibende Betrag von 568 000 Franken wird gemäss Verteilschlüssel über Kultur-Institute, Kanton und Gemeinden finanziert. Im Moment besteht eine Finanzierungslücke von 63 000 Franken.
Zur Kritik des bestehenden Kulturmagazins «Ensuite» sagte Reichenau, dessen Chefredaktor habe anfangs in der Arbeitsgruppe mitgemacht. Auch sei von dieser Seite eine Offerte für das Kulturmagazin vorgelegt worden, «die wie alle andern bewertet wurde». Diese unterlag, und die Wege trennten sich. Vorläufig macht «Ensuite» sein Monatsmagazin weiter.
Reichenau erkennt auch nichts Fragwürdiges in der Tatsache, dass Kulturinstitute, die zum erheblichen Teil mit öffentlichen Geldern unterstützt würden, das neue Magazin finanzieren sollen. Sie steckten einen Teil ihrer Mittel für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit in dieses Magazin.
Donnerstag
11.03.2004