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Sonntag
21.05.2006

Die «grüne» Feldwerbung mit dem Agrola-Schriftzug nahe der A1 beim Grauholz bei Bern ist zwar seit dem 10. Mai abgemäht, doch schon droht ein neues Ungemach um Werbeflächen im Umfeld von Verkehrsachsen. Denn entlang dem Berner Autobahnnetz wird nach wie vor kräftig Reklame gemacht; so etwa in Lyssach an der A1-Ausfahrt Kirchberg, wo zurzeit mehrere Einkaufszentren gebaut oder erweitert werden. Dies wird denn auch grossflächig auf Werbefahnen und Plakatwänden kommuniziert.

Ob diese Werbung dem Gesetz entspricht, werde demnächst mit Vertretern der Baubewilligungsbehörde der dafür zuständigen Gemeinde geprüft, erläuterte Ernesto Hadorn vom kantonalen Tiefbauamt gegenüber «20 Minuten». Denn an sich sei jegliche Werbung entlang der Autobahn verboten, um die Fahrer nicht abzulenken. Gestattet seien nur Firmenanschriften. Will heissen: Zusatzinfos wie Eröffnungsdaten, Telefonnummern oder Web-Adressen sind nicht zulässig.

Feldwerbung-Initiator Thomas Stutz aus dem aargauischen Oberlunkhofen bedaurt noch immer, dass seine Werbung weg musste. Aber wenn schon dieses Verbot, «dann für alle», findet Stutz. Auf die Frage, ob er die Behörden auf die Rechtsungleichheit aufmerksam gemacht habe, meinte Stutz gegenüber dem Klein Report: «Nein, die Behörden sind seit einiger Zeit selber vermehrt aktiv geworden, was Werbung entlang den Autobahnen anbelangt.» Und er ergänzt: «Dies geschah jedoch durch den Anstoss von Journalisten.»

Insbesondere ein einzelner Journalist habe sich «gehörig ins Zeug gelegt, damit die Feldwerbung wegkomme. Und dies mit nicht immer korrekter Vorgehensweise und Wortwahl», so Stutz erbost. Dabei hätten sowohl Tiefbauamt wie Autobahnpolizei gar nichts gegen die Feldwerbung einzuwenden gehabt und auch keinen Handlungsbedarf gesehen. Es sei denn, so habe man ihm gesagt, der Druck von journalistischer Seite werde zu gross. Ob die Feldwerbung im Kanton Bern für ihn definitiv «gestorben» ist, liess Stutz gegenüber dem Klein Report noch offen; es sei noch zu früh, um dies zu beurteilen. Diverse spontan geäusserte Reaktionen wie auch Leserbriefe stimmten ihn jedoch zuversichtlich. Siehe auch: Es bleibt dabei: keine «grüne» Werbung an der Autobahn