An einer Medienkonferenz anlässlich der Umstrukturierungen bei der Gratiszeitung «.ch» am Dienstagnachmittag im Zürcher Hotel Mariot sprach der neue Verwaltungsratspräsident der Punkt Media AG, Ernst Buob, Klartext: «Die Zeitung `.ch` ist nicht erfolgreich.» Seit dem Start vor einem Jahr seien zahlreiche Fehlbeurteilungen vorgenommen worden. Die Zeitung sei zu wenig attraktiv, das Layout entspreche nicht dem einer klassischen Pendlerzeitung. Die bestehenden Probleme habe man allerdings nie offen kommuniziert. «Dies hat zu einem grossen Glaubwürdigkeitsverlust bei Kunden und Agenturen geführt.» Mit einer «transparenten, ehrlichen Kommunikation» solle sich dies nun ändern.
Als grössten Fehler bezeichnete Buob die Hauszustellung. Sie habe von Anfang an schlecht funktioniert und sich zudem äusserst negativ auf den Inseratenverkauf ausgewirkt. Mit der deutlichen Kritik am bisherigen Konzept und vor allem an der bisherigen Kommunikation trifft Buob vor allem Sacha Wigdorowits, bisheriger starker Mann bei der Zeitung und PR-Fachmann.
Chefredaktor Rolf Leeb konkretisierte an der Medienkonferenz zudem den Relaunch von «.ch». Geplant ist ein komplett neues Layout, die Zeitung solle «farbig und frech» daherkommen. Mit den Farben Rot und Orange wolle man dem morgendlichen Lesen «einen warmen Empfang» bereiten.
Der Verwaltungsrat rechnet damit, dass «.ch» mit dem neuen Konzept in drei bis vier Jahren die Gewinnschwelle erreicht.
Dienstag
07.10.2008