Das österreichische Branchenmagazin «Der Österreichische Journalist» hat am Dienstag Harald Knabl vom Niederösterreichischen Pressehaus als Österreichs Medienmanager des Jahres ausgezeichnet. Vergangenes Jahr hatte Styria-Chef Horst Pirker den Titel erhalten. In der Laudatio heisst es, Knabl habe aus einem Übernahmekandidaten «in wenigen Jahren ein selbstbewusstes, erfolgreiches Medienhaus geschaffen», wie «Journalist»-Chefredaktor Georg Taitl und Herausgeber Johann Oberauer die Wahl begründeten. Ohne grosses Aufsehen habe Knabl die letzten wichtigen Märkte in Niederösterreich besetzt und nebenbei das Burgenland erobert, berichtete der Branchendienst Newsroom.
Im Unterschied etwa zum Vorarlberger Medien-«Wunderkind» Eugen Russ verweigert das Medienhaus beharrlich ein Engagement bei Radio und Online und investiert statt dessen in neue Printentwicklungen. «Beim Radiogeschäft haben wir uns ohne Schaden glücklich verabschiedet, bei Online scheitern wir an der Struktur des Landes und an unserem Zeitungstypus», begründet Knabl seine Haltung. Nicht unwichtig für die «Journalist»-Wahl war das Verständnis Knabls für die Angestellten des Medienhauses. Eine hauseigene Akademie kümmert sich intensiv um die Weiterbildung. «Wir wollen in Zukunft noch mehr in die Ausbildung investieren», sagt Knabl, «und das darf durchaus so viel wie eine Druckmaschine kosten.»
Das Niederösterreichische Pressehaus erzielte 2003 einen Umsatz von 87,7 Mio. Euro und zählt damit zu den grössten regionalen Medienunternehmen Österreichs. 230 Mitarbeitende sind fest angestellt, rund 800 arbeiten frei oder gewerblich für das St. Pöltner Medienunternehmen zu dem neben dem Zeitungsverlag eine der modernsten Industriedruckereien gehört. Knabl ist neben seiner Funktion als Chefredaktor sei drei Jahren auch für die Geschäftsführung verantwortlich. Das Niederösterreichische Pressehaus gehört der katholischen Kirche.
Dienstag
16.11.2004