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Dienstag
10.02.2004

Auf den Spuren des Internet-Wurms Mydoom verbreitet sich in Windeseile ein neuer Computer-Virus namens Doomjuice. Mehrere Anbieter von Anti-Viren-Programmen warnten am Dienstag, Doomjuice ziehe durch die von Mydoom gezogene Schneise. Im Gegensatz zu normalen Würmern verbreitet sich Doomjuice aber nicht über e-Mails, sondern scannt nach einem Zufallsprinzip die Internet-Adressen und infiziert die von Mydoom befallenen Geräte durch die geheime Einfallstür, die von der ersten Mydoom-Variante geöffnet wurde, erklärte der finnische Anti-Viren-Herausgeber F-Secure.

Hinter dem Virus Doomjuice steckt nach Einschätzung von Experten ein Versuch der Mydoom-Entwickler, die Spuren zu ihrer Urheberschaft zu verwischen. Doomjuice hinterlasse nämlich an den infizierten Adressen gleich den Quell-Code des Mydoom-Wurms, erklärte Alexandre Durante von der französischen F-Secure-Filiale. «Bei Tausenden von Nutzern ist der Quell-Code heute bereits hinterlegt», sagte Durante. Auch der Viren-Warner Panda Software wies darauf hin, Doomjuice besitze die Fähigkeit, einem von Mydoom befallenen Computer einen Ursprungs-Hinweis einzuprägen, sodass dieser dann selbst als Urheber erscheint. Mydoom hatte seinen Feldzug zur Störung von Computern rund um den Globus Ende Januar angetreten. Nach Einschätzung von Experten entstanden Milliarden-Schäden, kein anderer Virus verursachte je höhere Kosten. Für Hinweise auf die Urheber waren von Computer-Herstellern mehr als eine halben Million US-Dollar Belohnung ausgesetzt worden.