Über einen neurartigen Internet-Telefondienst mit Werbe-Lauschangriff hat am Dienstag die «Süddeutsche Zeitung» berichtet. Demnach habe eine Firma «Pudding Media» mit Sitz in San Jose, Kalifornien, einen Internettelefonie-Dienst entwickelt, der dem Benutzer während eines Gesprächs zeitgleich Werbung auf dem Monitor vorspielt. Aber nicht irgendeine - sondern genau passend zum Gespächsinhalt. Eine Unterhaltung über Filme führe dann beispielsweise dazu, dass die neuesten Trailer auf dem Monitor laufen. Möglich machen soll dies eine Spracherkennungssoftware.
«Wenn Leute telefonieren, machen sie typischerweise nebenbei noch etwas anderes», zitiert die Zeitung Ariel Maislos, Chef von Pudding Media, der das Geschäftsmodell erklärt. «Diesen Umstand wollen wir nutzen und den Leuten Dinge zeigen, die sie in diesem Moment interessieren und die zu ihrer Unterhaltung passen.» Datenschutzprobleme sieht der Unternehmer nicht: «Wir nehmen die Gespräche nicht auf. Zudem richten wir uns mit diesem Dienst an junge Menschen. Und diese sorgen sich weniger um den Schutz ihrer Privatsphäre als ältere Menschen.»
Um die passenden Werbetreffer beim Telefonkunden zu landen, fragt Pudding Media die Nutzer zusätzlich nach ihrem Geschlecht, Alter, ihrer Muttersprache und der Postleitzahl des Wohnorts. Pudding Media will sich mit seinem Dienst nicht allein auf die Internettelefonie beschränken. Auch Mobilfunkanbieter sollen die Technologie in Zukunft nutzen können: Sie bieten dann Freianrufe gegen kontextbezogene Werbung auf dem Display.
Dienstag
25.09.2007