Einen Tag vor Inkrafttreten der Absinth-Legalisierung haben die Neuenburger Zeitungen «L`Express» und «L`Impartial» am Montag eine parfümierte Sonderbeilage herausgegeben. 60 Liter Absinth-Essenz waren dazu nötig. Nach 95 Jahren im Untergrund werde die «Grüne Fee» um Mitternacht befreit, heisst es in der Beilage, die sich auf 12 Seiten der Geschichte des lange verbotenen Absinths widmet. Um die 51 000 Beilagen zu parfümieren, wurde die Essenz sowohl mit der Druckerschwärze vermischt, wie auch direkt auf die Hefte gesprayt.
Ein kalendarischer Zufall will es, dass der 1. März im Kanton Neuenburg ein Feiertag ist. Dieses Mal könnte das Gedenken an die Revolution im Val-de-Travers in den Hintergrund geraten. Auf Initiative des Regionalverbandes ARVT wird in Môtiers am Dienstag das Ende der Absinth-Prohibition gefeiert. Das gebrannte Wasser war in der Schweiz 1908 aus Gründen der Volksgesundheit verboten worden. Künftig wird der maximal zulässige Thuyon-Gehalt klar limitiert. Der Absinth ist somit nicht gefährlicher als andere Spirituosen.
Montag
28.02.2005