Der Reputationsmonitor Politik des Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft der Uni Zürich (FÖG) und der unabhängigen Beratungsfirma Comms Lab AG erhebt und vergleicht fortlaufend die medienvermittelte Reputation der Parteien mit Sitz in National- oder Ständerat. Im neusten Report zeigt sich, dass die SVP klar am meisten mediale Aufmerksamkeit erhält und im Wahlkampf die Themen setzt, aber am negativsten bewertet wird. Insgesamt vereinen SVP und FDP über die Hälfte der medialen Aufmerksamkeit auf sich.
Rund 44 Prozent der Berichterstattung zu den Parteien fokussiert auf Wahlkampf und Parteistrategie. Wird nur dieser Teil der Berichterstattung betrachtet, zeigt sich, dass die FDP besonders positiv hervorgehoben wird. Gründe sind dabei in erster Linie bereits realisierte (Kanton Zürich) oder medial prognostizierte Wahlerfolge.
Knapp die Hälfte der Berichterstattung befasst sich mit den inhaltlichen Themen der Parteien, das heisst mit politischen Sachfragen. Dabei erhält das Politikfeld Migration am meisten mediale Aufmerksamkeit. Die vereinseitigte Fokussierung auf Migration, welche sich im August weiter akzentuiert, verdrängt Fragen wie die Klärung des Verhältnisses zur EU oder die Altersvorsorge fast vollständig von der politischen Agenda und illuminiert vor allem die SVP.
Die thematischen Profile der Parteien zeigen, wie sich die relevante Berichterstattung prozentual auf die Politikinhalte verteilt. Während SVP, FDP und CVP relativ scharfe Themenprofile aufweisen, wird die SP als Partei medial ohne klare Schwerpunkte vermittelt. Grüne und GLP können sich weiterhin nicht von ihrem Image als Ein-Thema-Partei lösen. Der BDP schliesslich fehlt eine klare Abgrenzung zu SVP und FDP.
Untersuchungsgegenstand bilden die zentralen nationalen Leitmedien «Blick», «Le matin», «Le temps», «NZZ», «Tages-Anzeiger», «20 Minuten» im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. August 2015. Total wurden 4343 Parteinennungen codiert.