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Montag
19.09.2005

Die neuen Technologien sind daran, die TV-Landschaft zu verändern: Zu diesem Schluss kommt eine repräsentative Befragung der Swisscom Fixnet bezüglich Fernseh- und Internetgewohnheiten in der deutschen und französischen Schweiz, wie das Unternehmen am Montag bekannt gab. Mittels Telefoninterviews zwischen dem 29. und 31. August bei Personen in der Deutsch- und Westschweiz im Alter von 15 bis 74 Jahren hat Swisscom Fixnet Verhalten, Nutzung und Wünsche rund um TV und Computer aufgenommen.

Die Swisscom-Fixnet-Umfrage habe klar ergeben, dass TV in der Schweiz omnipräsent ist. So gaben 95% der befragten Personen an, mindestens 1 TV-Gerät zu Hause zu haben. 41% haben 2 oder mehr TV-Geräte, und unterdessen ist in jedem 5. Haushalt ein Flachbildschirm darunter. Nach dem TV-Gerät sind der Computer (76%), der gute alte Videorecorder (69%), der DVD-Player/Recorder (52%) und die Spielkonsolen (34%) die meistgenannten Multimediageräte in den Haushalten. Zudem steht bereits heute bei knapp einem Viertel der Befragten (23%) ein Harddisc-Recorder im Wohnzimmer.

Die Mehrheit der Befragten schaut täglich fern (55%) und kommt pro Woche auf einen Konsum von etwa 10,5 Stunden (gewichtetes Mittel) - das mit Vorliebe im Wohnzimmer (87%), knapp ein Drittel davon meistens allein. Deutsch- und Westschweizer beziehungsweise Internetnutzer und -abstinente unterscheiden sich aber signifikant in der Dauer des TV-Konsums. In der Deutschschweiz liegt der Wochendurchschnitt bei 9,89 Stunden, in der Westschweiz bei 12,37 Stunden, also etwa 25% höher. Während Internetnutzer im Schnitt 9,84 Stunden vor dem TV verbringen, sind es bei Personen, die keinen Internetzugang abonniert haben 12,59 Stunden (+28%). Das Internet scheint als Informations- und Unterhaltungskanal andere Medien zu ersetzen. Diese These wird auch durch die breite Nutzung des Internets als Radioempfänger oder Musikbox gestützt: Über alle Altersgruppen (15 bis 74 Jahre) hören 31% via Internet Musik oder Internetradio, bei den unter 30-Jährigen sind es sogar 42%. Der TV-Konsum erfolgt meist ungeplant. Diesen Schluss lässt einerseits die Tatsache zu, dass nur 23% der Zuschauer eine separate Programmzeitschrift abonniert haben, andererseits belegen dies auch intern vorliegende qualitative Studien.

Mit der Einführung des digitalen Fernsehens und der Möglichkeit, zeitverzögert fernzusehen, Werbung zu überspringen usw. stellt sich die Frage, ob dies auch Bedürfnisse der Zuseher sind. Ja, kann man nach Durchsicht der Studie sagen: 68% der Befragten stören sich an Unterbrecherwerbung, und Werbung an sich ist für das TV-Publikum die Nummer 1 unter den Störfaktoren (43% der Nennungen), störender noch als ein schlechtes Programm (Nr. 2 in der Liste mit 14%)!