Der Bundesrat hat ein offenes Ohr für Volksmusikfans. Er reagiert mit der neuen Konzession auf die Kritik der Öffentlichkeit und verpflichtet die SRG, Volksmusik auf dem UKW-Radionetz auszustrahlen. Die wesentlichen Teile des Programms muss die SRG laut Bundesrat Moritz Leuenberger auch auf UKW erbringen. «Damit inbegriffen ist die Volksmusik», erklärte der Medienminister am Mittwoch vor den Medien in Bern. Es gehe nicht an, dass die SRG einen wichtigen Teil der Kultur auf das Digitalradio auslagere. Diese Technologie sei noch wenig verbreitet, begründete Leuenberger.
Im vergangenen August informierte Schweizer Radio DRS, dass die Volksmusik ab Februar 2008 nur noch auf DRS Musigwälle ausgestrahlt werde. Der Entscheid stiess nicht nur in Volksmusikkreisen auf grossen Widerstand. Der Verband Schweizer Volksmusik lancierte die Petition «Volksmusik für alle», für die sich namhafte Volksmusikgrössen wie Sepp Trütsch, Kurt Felix, Ruedi Rymann oder Peter Zinsli einsetzten. Sie forderten eine eigene UKW-Frequenz für die Volksmusik.
Sowohl der Bundesrat wie auch die nationalrätliche Fernmeldekommission taten ihre Bedenken zum Entscheid kund. Der Bundesrat bezeichnete den Entscheid als «problematisch» und kündigte damals an, die Leistungsvereinbarung allenfalls anzupassen.
Mittwoch
28.11.2007