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Mittwoch
30.11.2011

Motorjournalist Matthias Pfannmüller fordert die Berufskollegen zum Rennduell heraus: In den ersten Dezembertagen kommt mit «Vectura» ein neues Magazin auf den Markt, das sich an alle Liebhaber «faszinierender Fahrzeuge» richtet und von ihm als Chefredaktor verantwortet wird. Die künftig vierteljährlich erscheinende Zeitschrift des Basler Verlags Prestige Media rückt dabei vor allem Autos in den Mittelpunkt, zeigt sich aber auch offen für Fortbewegungsabenteuer zu Wasser und in der Luft. Schliesslich kommt der Titel der Zeitschrift aus dem Lateinischen und steht ganz allgemein für «das Fahren».

Die Zeitschrift setzt auf lange Reportagen und Fotostrecken und hat einen eleganten Auftritt. Für das richtige «Fahrfeeling» sorgen internationale Fachjournalisten und Fotografen, deren Bilder teils grossformatig abgedruckt werden. «Vectura» hat aber auch seinen Preis: Jede Ausgabe kostet zehn Franken. «Vectura» ist am Kiosk erhältlich und kann auch abonniert werden. Die Auflage beträgt 15 000 Exemplare.

Im Editorial der Startnummer - dem Klein Report liegt ein Vorabzug einzelner Seiten vor - verspricht Chefredaktor Matthias Pfannmüller den Lesern «einen gedruckten Kameraden in Sachen Auto, dem Bruder im Geiste». Und fügt hinzu: «Was Sie bei uns dagegen nie finden werden, sind oberflächliche Inhalte, hektische Layouts oder Vergleichstests mit umgeklappten Rücksitzen.» Der Klein Report hat mit Pfannmüller, der das Zeitschriftenprojekt in den vergangenen zwei Monaten fahrtüchtig gemacht hat, darüber gesprochen, ob der Markt wirklich auf eine weitere Autozeitschrift gewartet hat und wie er mit seinem Autorenteam eigene, durchaus helvetische Akzente setzen will.

«Am Kiosk findet man zwar eine grosse Vielfalt an Zeitschriften rund ums Auto und individuelle Mobilität. Und doch hat es Platz für ein anspruchsvolles Periodikum von Menschen für Menschen, die Motoren mögen und dabei Authentizität und echten Lesegenuss zu schätzen wissen», erklärte Matthias Pfannmüller dem Klein Report. Ein solches Konzept sei auch in einem wirtschaftlichen Umfeld, das eher schwierig erscheine, Erfolg versprechend. «Es wäre falsch gewesen, den Start der Zeitschrift bloss wegen wirtschaftlicher Bedenken zu verschieben», sagte der Chefredaktor und verwies auf namhafte Autohersteller, die bereits in der Startnummer von «Vectura» Werbung geschaltet haben.

Matthias Pfannmüller hofft, dass sich insbesondere bei den Reportagen über einzelne legendäre oder aktuelle Modelle das Fahrgefühl von den «Vectura»-Testpiloten auf die Leserschaft überträgt. Dafür räumt der Chefredaktor einem einzelnen Thema schon einmal bis zu 20 Seiten ein, ohne die Text- und Bilderstrecke durch eine Anzeige zu unterbrechen.

Zwar will das «Vectura»-Team in den Reportagen nie die technischen Aspekte der einzelnen Modelle aus dem Blickwinkel verlieren, doch seitenlange Statistiken werde man in seiner Zeitschrift nicht finden. «Der interessierte Leser ruft doch die technischen Details längst im Internet ab. In einer Autozeitschrift sucht er nach zusätzlichen Eindrücken», so Pfannmüller. Um dabei den Leser durch das Heft führen zu können, ist jede Nummer einem bestimmten Schwerpunktthema gewidmet. Die Startausgabe wurde als «Autoren-Edition» konzipiert und legt zudem den «automobilen Schwerpunkt» auf Sportwagen.

Obwohl Pfannmüller gebürtiger Deutscher ist, hat er mit «Vectura» eine Schweizer Zeitschrift entwickelt, was nicht nur an Schweizer Autoren oder den Schweizer Preisen und Lancierungsdaten bei den Hinweisen zu einzelnen Fahrzeugen erkennbar sein soll. «Wir sammeln unsere Fahreindrücke wenn immer möglich auf Schweizer Strassen und waren für die Startnummer auf der Grimselpassstrasse unterwegs. Schliesslich eignen sich auch zahlreiche Regionen für eindrucksvolle Fotoshootings», erklärte Pfannmüller. Und bei der Auswahl jener «Motormenschen», deren Autoabenteuer nacherzählt werden, wird auch aus einem Schweizer Blickwinkel berichtet. Einen Platz in der Startnummer haben denn auch der Neuenburger Autopionier Louis Chevrolet - im Rahmen eines Artikels über den 100-millionsten Chevrolet-V8-Motor - und der legendäre Freiburger Rennfahrer Jo Siffert gefunden.

Matthias Pfannmüller ist jedenfalls überzeugt: «`Vectura` ist startklar und wird ihr Publikum finden», sagte er gegenüber dem Klein Report.