Der 145-Milliarden-Dollar-Streit um die gesundheitliche Gefährdung durch Tabakkonsum ist noch nicht beendet. In der Nacht auf Donnerstag hat das oberste Gericht des US-Bundesstaates Florida mitgeteilt, es erachte sich in dieser Frage als zuständig und wolle die Anhörungen zum Thema am 6. Oktober durchführen. Bei dem Verfahren wehren sich Philip Morris, R.J. Reynolds Tobacco und British American Tobacco gegen ein Urteil vom Juli 2000 eines Gerichts in Miami, die Tabakkonzerne hätten die Öffentlichkeit über die Gesundheitsgefahren des Tabakkonsums getäuscht. Es hatte die Firmen deshalb zu Schadenersatz und Bussen von zusammen 145 Mrd. Dollar verurteilt. Die Entschädigungen sollten den schätzungsweise 300 000 bis 700 000 gesundheitlich geschädigten Rauchern in Florida zukommen. Ein Berufungsgericht hob das Urteil im Mai 2003 auf. Es begründete diesen Schritt damit, dass Florida gemeinsam mit mehreren US-Bundesstaaten eine Einigung mit der Tabakindustrie erzielt habe. Danach seien Strafen und Bussen nicht zulässig.
Donnerstag
13.05.2004