Im langjährigen Kartellrechtsstreit um Microsoft ist wiederum eine Runde eingeläutet worden: Am Montag begann in Washington ein neuer Prozess gegen den Softwarekonzern. Kläger sind neun US-Bundesstaaten, welche eine im Herbst zwischen dem Softwarekonzern und dem US-Justizministerium sowie neun anderen Bundesstaaten erzielte Einigung als zu lasch ablehnen. Der Kompromiss vom November sieht vor, dass Microsoft den Computerherstellern mehr Freiheiten bei der Verwendung seines marktbeherrschenden Betriebssystems Windows einräumt. Sie sollen etwa Internet-Browser oder Media Player auch von der Konkurrenz in das System einbauen können. Um dies zu ermöglichen, muss Microsoft den PC-Bauern mehr technische Daten über Windows liefern. Nach Ansicht der weiterhin klagenden Staaten lässt diese Einigung dem Unternehmen zu viele Schlupflöcher, um die Monopolstellung von Windows weiter zum Schaden der Konkurrenz auszunutzen. Microsoft seinerseits verlangt dagegen die komplette Einstellung des neuen Prozesses. Nach Meinung des Konzerns hat nur das Justizministerium in Washington das Recht, eine für die gesamten Vereinigten Staaten geltende Wettbewerbspolitik zu betreiben. Richterin Colleen Kollar-Kotelly muss entscheiden, ob zusätzliche Sanktionen gegen das Unternehmen von Bill Gates verhängt werden. Mehr dazu unter: Microsoft-Streit: Vergleich ist beste Lösung und Microsoft: neue Runde im Kartellprozess
Dienstag
19.03.2002