Ab Mittwoch, 23. September, sieht die «Neue Zürcher Zeitung» anders aus. Gemäss Chefredaktor Markus Spillmann gehören zur Neugestaltung und -konzeption neue Rubriken, ein aufgewerteter Börsen- und Meinungsteil, neue Beilagen, neue Seitenabfolge und Blattarchitektur. Zudem werde das Angebot eng mit jenem auf NZZ Online verknüpft, heisst es in einer Medienmitteilung vom Donnerstag.
«Wir werden nicht mehr Bilder als heute drucken, diese aber akzentuierter einsetzen», sagt Spillmann gegenüber dem Klein Report. Der Relaunch fällt zeitgleich mit jenem des «Tages-Anzeigers» aus, der Ende September in neuer Aufmachung erscheint. Das sei nichts als Zufall, zerstreut Spillmann anderslautende Vermutungen. Die Neugestaltung der «NZZ» sei bereits vor zwei Jahren beschlossen, in der Umsetzung dann aber zeitlich vorgezogen worden. «Geplant war ein Redesign per 2011. Der Einbruch im Anzeigenmarkt hat uns aber zeitlich unter Druck gesetzt.»
So will die neu gestaltete «NZZ» unter anderem dem Werbemarkt besser entsprechen, wie es in der Mitteilung heisst. Weiter passt sie sich den neuen Informationsträgern sowie den Bedürfnissen der Leserschaft an. Diese seien zum Teil widersprüchlich, sagt Spillmann. «Oft wird uns vorgeworfen, wir seien eine Bleiwüste. Wenn wir aber etwas ändern wollen, heisst es: Eigentlich ist die `NZZ`doch ganz gut so.» Die neue «NZZ» müsse sich an die Bedürfnisse der Leserschaft herantasten, um ein Gefühl dafür zu bekommen. «Wir wollen den Konservativen nicht zu viel zumuten», sagt Spillmann.
Der publizistische Inhalt werde sich nicht verändern, verspricht der Chefredaktor. «Natürlich braucht ein angepasstes Layout mehr Weiss und weniger Schwarz. Doch die Texte werden nicht kürzer. Vielleicht gibt es da und dort eine zusätzliche Seite. Platz sparen wir aber auch, in dem wir die Gefässe bündeln.»
Das neue Konzept stammt von der Kölner Agentur Meiré und Meiré, die auf Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Kultur und Design spezialisiert ist. Zusammen mit Brigitte Meyer, Chef-Layouterin der «NZZ», arbeitet die Agentur unter der Leitung von Spillmann seit März 2009 am Redesign. «Das Projekt ist ganz klar in der Publizistik angesiedelt», betont Spillmann. Dass ihm wegen des angepassten Layouts nun langjährige Redaktionsmitglieder davonlaufen, erwartet er nicht. «Die Mehrheit der Redaktion trägt die Neuerungen mit.»
Donnerstag
09.07.2009