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Dienstag
27.09.2005

Die vier Vorarlberger Autoren Ulrich Gabriel, Wolfgang Mörth, Kurt Bracharz und Daniela Egger haben am Dienstag in Bregenz die erste Ausgabe ihrer Literaturzeitschrift «miromente» vorgestellt. Die «Zeitschrift für Gut und Bös», so der Untertitel, soll vier bis fünf Mal pro Jahr erscheinen und ganz ohne öffentliche Subventionen auskommen. Die erste Ausgabe von «miromente» wurde in einer Auflage von 4000 Stück gedruckt, die zum grössten Teil der Vorarlberger Zeitschrift «Kultur» beigelegt werden. Sie enthält «Parteiprosa» der Partei für Kunst & Wissenschaft, Kultur & Bildung BZV ebenso wie Gedichte, Erzählungen oder ein Dramolett. Die Gestaltung stammt vom Typographen und Grafiker Clemens Theobert Schedler.

Vorarlberg habe seit 1980 keine eigene Literaturzeitschrift mehr, begründete Ulrich Gabriel am Dienstag die Initiative der vier Autoren, die nun als Herausgeber fungieren. Auf ein inhaltliches Konzept wollen sich die vier nicht festlegen: «Die `miromente` existiert ab jetzt». Das müsse vorerst reichen. Primär würden eigene Texte publiziert, andere Autoren aber zur Mitarbeit eingeladen. Themennummern werde es keine geben, aber ein rasches Reagieren auf interessante kulturpolitische Ereignisse.

Obwohl als «erste Vorarlberger Literaturzeitschrift seit der Graugans 1980» vorgestellt, liege die Betonung nicht auf Vorarlberg, meint Kurt Bracharz. «Vom Begriff Regionalliteratur halten wir nichts.» Er sieht sogar «durchaus Platz für eine zweite Literaturzeitschrift» in Vorarlberg. Finanziert wurde die erste Ausgabe der Zeitschrift von den Herausgebern selbst. Sie hoffen, 300 bis 500 Abonnenten zu gewinnen, um das weitere Erscheinen ohne öffentliche Subventionen zu sichern. «Das ist ein ernsthafter Versuch, ob es gelingt, ein solches Projekt über die Kraft der Abonnenten zu finanzieren» und auch von Subventionsgebern unabhängig zu bleiben, so Ulrich Gabriel.