Zwischen den beiden Eigentümern des österreichischen Boulevardblatts «Neue Kronenzeitung», dem Essener WAZ-Konzern und dem Chefredaktor und Herausgeber Hans Dichand, ist ein Streit um die Nachfolge ausgebrochen: Der fast 82 Jahre alte Zeitungsgründer wollte die Chefredaktion seinem 37-jährigen Sohn übergeben. Das lehnte die WAZ ab: «Der Sohn ist kein Journalist, sondern Jurist.» Er habe noch nie etwas Nennenswertes publiziert. Der Vater konterte: Sein Sohn habe als Chef der Wochenend-Beilage «Krone Bunt» das Medienhandwerk gelernt.
Jetzt scheint der Streit zu eskalieren: Dichand bot der WAZ-Spitze am Freitag an, deren 50-prozentigen Anteil an dem grössten Blatt in Österreich wieder zurückzukaufen. Die WAZ jedoch lehnte ab. Die «Kronenzeitung» gilt als das einflussreichste Blatt Österreichs und sein Gründer und Chef Hans Dichand als einer der mächtigsten Männer des Landes. Die Zeitung wird im Schnitt von 2,3 Millionen der acht Millionen Österreicher gelesen und soll zuletzt ein Plus von 70 Millionen Euro erwirtschaftet haben.
Dienstag
21.01.2003