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Freitag
29.02.2008

In der Schweiz soll bis im Jahr 2011 eine neue Gewerkschaft für die Bereiche Dienstleistung und Kommunikation entstehen. Die drei Organisationen Gewerkschaft Kommunikation (GeKo), Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) und Mediengewerkschaft Comedia haben am Freitag angekündigt, dass sie eine Fusion anstreben. Mit zusammen knapp 84 000 Mitgliedern entstünde damit hinter der Unia (Bau, Verkauf, usw.) die zweitgrösste Gewerkschaft der Schweiz.

In der Geko sind vor allem die ehemaligen PTT-, IT- und Flugsicherungsangestellten organisiert, im VPOD im Wesentlichen die Beamten und in der Comedia alle, die mit Medien zu tun haben. Die Comedia ist im Jahr 1999 aus der Journalisten-Union, der Buchhändler-Gewerkschaft, dem Lithografenbund und der Gewerkschaft Druck und Papier entstanden. Nicht daran beteiligen mochte sich nach längeren Vorbereitungsarbeiten der Verband der Schweizer Journalistinnen und Journalisten, der sich heute Impressum nennt.

Ob sich die jetzt geplante Fusion unter Beizug zusätzlicher Gewerkschaften ausweitet, ist im Moment noch offen. «Wir haben jetzt erst einmal die Idee lanciert, über weitere Schritte kann man da noch nichts sagen», lehnte Kopräsidentin Danièle Lenzin von der Comedia weiterführende Spekulationen ab. Laut der Nachrichtenagentur SDA habe sich die christlich-geprägte Gewerkschaft Transfair an einem Beitritt «interessiert» gezeigt. Hingegen sei für den Schweizerischen Eisenbahn- und Verkehrspersonal-Verband (SEV) das Thema vom Tisch, nachdem der SEV vor einem Jahr ergebnislos mit der GeKo verhandelt hatte. Dazu passen würde indes das Syndikat der Schweizerischen Medienschaffenden (SSM), in dem namentlich SRG-Angestellte organisiert sind.