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Donnerstag
02.04.2009

Erneut sorgen Datenschutzaffären für Aufregung in Deutschland: Die Telekom soll dem Bundeskriminalamt (BKA) Millionen von Kundendaten zur Rasterfahndung nach Islamisten zur Verfügung gestellt haben. Einen entsprechenden Bericht der «Frankfurter Rundschau» wollte ein Telekom-Sprecher am Donnerstag weder dementieren noch bestätigen. Vielmehr verwies er auf das BKA. Die Wiesbadener Behörde erklärte auf Anfrage nur, der Sachverhalt werde überprüft.

Der Flugzeugbauer Airbus bestätigte derweil, dass von 2005 bis 2007 heimlich die Daten aller damals 22 000 Angestellten überprüft worden seien. Dabei sei kontrolliert worden, ob Kontonummern von Mitarbeitern mit denen von Zulieferern übereinstimmten, wie das Unternehmen am Donnerstag erklärte. Die Oppositionsparteien im Bundestag, Grüne, FDP und Linke, forderten als Reaktion auf beide Fälle Gesetzesänderungen. Nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Datenschutzbeauftragten Thilo Weichert zeigen beide, dass der «Sumpf wirklich wahnsinnig weit verbreitet ist».