Eine neu gegründete «Aktion Medienfreiheit» will mehr Wettbewerb und mehr Meinungsvielfalt in den demokratischen Diskurs bringen. Der Paragrafenwald müsse gelichtet werden. Die Werbeverbote für Alkohol, Tabak und Politik seien aufzuheben. Die vom Zürcher FDP-Nationalrat Filippo Leutenegger präsidierte Aktion stellte am Freitag in Bern ihr Programm vor. Ihr gehören Nationalratsmitglieder aus FDP, CVP und SVP an. In der Herbstsession wollen sie parlamentarische Vorstösse zur Liberalisierung des Medienrechtes einreichen.
Die Schweizer Medienpolitik sei überreguliert, sagte Leutenegger. Die Revision des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) sei in die falsche Richtung gegangen. Statt Innovationen und unternehmerische Spielräume zu schaffen, habe sie einen staatlichen Geldtopf für Verleger, Radio- und TV-Stationen geschaffen. Die unnötigen staatlichen Interventionen und Subventionen im Medienmarkt gefährdeten latent die freiheitliche Medienordnung, sagte Leutenegger. Der Staat beginne, die Medien zu observieren, ja zu kontrollieren. Diesem Trend wolle die «Aktion Medienfreiheit» entgegenwirken.
Das Alkohol-, Tabak- und Politikverbot für die Fernsehwerbung sei aufzuheben, forderte die Zürcher SVP-Nationalrätin Natalie Rickli. Werbung sollte nur für Verbotenes, nicht aber für Erlaubtes untersagt werden, sagte der St. Galler CVP-Nationalrat Thomas Müller.
Freitag
11.07.2008