Das Netzwerk Medienfrauen hat auf der Crowdfunding-Seite wemakeit.com die nötigen 4900 Franken gesammelt und startet nun durch. Das Ziel des Netzwerkes ist es, die Vernetzung und Präsenz der Frauen in der Medienbranche zu erhöhen.
«Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wie könnte ich auch anders, schliesslich ist das Projekt finanziert», sagte Initiantin Luzia Tschirky am Mittwoch gegenüber dem Klein Report zur Crowdfunding-Aktion. Sie kümmert sich zurzeit um die Plattform des Netzwerks, die schon vor Ablauf der Sammelfrist online zugänglich gemacht wurde.
Auch ein erstes Treffen hat bereits im März stattgefunden. «Damals ging es in erster Linie darum, dass sich die Frauen im Netzwerk kennenlernen und sie einen Einblick bekommen in die Datenbank», so Tschirky. «Als Nächstes werde ich nun alles für die nächsten Events in die Wege leiten.»
Das Netzwerk will nicht nur nach innen, sondern auch nach aussen wirken, «denn der öffentliche Diskurs in der Deutschschweiz wird auch noch im Jahr 2015 von Männern dominiert», heisst es auf der Crowdfunding-Plattform zur Sammelaktion. «Veranstalter von Podien und Diskussionsrunden erklären oft, es habe sich keine geeignete Frau finden lassen.»
Kernstück des Netzwerkes ist deshalb eine Datenbank, in der sich Frauen mit Medienberufen eintragen können. Es gebe auch hierzulande Expertinnen, sie würden aber zu selten das Wort erhalten, so Tschirky.
Wichtiger als die Anzahl Einträge sei, ob die Datenbank tatsächlich auch genutzt werde. «Wenn Medienfrauen Dank der Datenbank Aufträge erhalten, für Podiumsgespräche eingeladen werden, dann bin ich sehr zufrieden», meinte Tschirky.
Bisher haben sich 67 Frauen eingetragen, darunter sind «Women in Business»-Chefredaktorin Yvonne Zurbrügg, MAZ-Studienleiterin Alexandra Stark oder die Medienrechtsexpertin Claudia Keller.
«Ich freue mich über jeden einzelnen Eintrag. Qualität geht mir vor Quantität. Wenn die Datenbank einen tatsächlichen Mehrnutzen schafft, indem sie Expertinnenwissen sichtbar macht, ist das Ziel erreicht», so Tschirky zum Klein Report.
Um das Startkapital zusammenzukriegen, wurden über wemakeit.com verschiedene Rewards angeboten, die man ab einem gewissen Betrag erhält. Darauf müssen die Spenderinnen und Spender allerdings noch einige Tage warten. «Ich wollte eigentlich heute Morgen alle Personen kontaktieren, die einen Reward von Medienfrauen Schweiz für ihre Unterstützung erhalten», sagte Tschirky. «Aus Datenschutzgründen wird Wemakeit diese Daten allerdings erst freigeben können, sobald die Frist für die Onlinekampagne abgelaufen ist. Bis zu diesem Zeitpunkt darf selbstverständlich noch gespendet werden.» In drei Tagen läuft die Sammelfrist offiziell aus.
Als Nächstes sind mehrere Workshops geplant, als erster einer mit Frauen in Führungspositionen. «Dazu sind bereits Gespräche mit Medienfrauen geführt worden», sagte Tschirky. «Details werden aber erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.»