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Mittwoch
11.03.2015

Medien / Publizistik

Neonazis haben am Montag in Dortmund den Journalisten Marcus Arndt im Anschluss an eine rechtsextreme Demo verfolgt und mit Steinen beworfen. Dem Angriff waren Morddrohungen vorausgegangen. Der Journalist kam mit einem blauen Auge davon, wie deutsche Medien am Dienstag berichteten.

«Bereits in der U-Bahn hatte ich ein komisches Gefühl», sagte Arndt gegenüber dem Journalistenblog ruhrbarone.de. «Mir waren mehrere Personen im typischen Outfit der rechten Szene aufgefallen.» Als der Journalist aus der Metro ausstieg, nahmen die mit Sturmhauben vermummten Männer die Verfolgung auf. Schliesslich warfen sie mit Steinen nach ihm und drohten ihn umzubringen.

Mit einer Schreckschusswaffe gelang es dem Journalisten, die Neonazis zu vertreiben. Sie entkamen unerkannt. Mit leichten Verletzungen an Kopf und Oberkörper wurde er im örtlichen Spital behandelt.

Damit sei «eine neue Eskalationsstufe» erreicht, kommentierte der WDR am Dienstag auf seiner Website. Arndt schreibt seit 20 Jahren über die rechtsextreme Szene. Die Polizei klärt, welche Schutzmassnahmen notwendig sind.

Erst vor wenigen Wochen hatten Rechtsextreme virtuelle Todesanzeigen von Journalisten aus Dortmund im Internet verbreitet. Die Polizei vermutet, dass die Einschüchterungsversuche mit dem Überfall vom Montag zusammenhängen. Auch an Parteimitglieder der Linken, der Piraten und der Jungsozialisten waren Drohbriefe ausgestellt worden, unterschrieben vom «Nationalen Widerstand», einer seit 2012 verbotenen rechtsextremen Organisation.