Am Prinzip der Autorenzeitschrift will er nicht rütteln. Die Leserinnen und Leser der «Weltwoche» werdens mit Freude vernehmen, was der Nachfolger von Chefredaktor Simon Heusser mit dem 1933 gegründeten Traditionsblatt vorhat: Jürg Wildberger, der nach drei Jahren ins Rampenlicht des prestigeträchtigen Wochenjournalismus zurückkehrt, plant zwar «gewisse Änderungen», doch will er diese vorerst mit der Redaktion erörtern. Die «Weltwoche» bleibe ein textlastiges Heft, «das unabhängig, kritisch und hie und da gegen den Mainstream schreibt», betonte er am Donnerstag im Gespräch mit dem Klein Report.
Klar, die «Weltwoche» findet Wildberger, dessen Berufung zum Chefredaktor am Donnerstagvormittag bekannt gegeben wurde, einen «super Titel», der er derzeit vor allen anderen helvetischen Blättern den Lektürevorzug gibt - wohl auch dem Konkurrenzblatt «Facts», das er nach seinem Abgang als Redaktionsleiter von «10vor10» 1998 aus der Taufe gehoben hatte.
Wildberger reizt an der neuen Aufgabe vor allem die Tatsache, dass er wieder inhaltlich arbeiten könne, was aber nicht heisse, dass er den Job bei Voice Publishing nicht gerne erledigt hätte: «Das ist ein gutes Business», resümiert er die drei Jahre als Geschäftsführer.
Der 55 Jahre alte Journalist verneint die Frage, ob bei der Berufung eine alte SF-DRS-Seilschaft aktiviert worden sei. «Wir haben noch nie zusammengearbeitet, ich kenne Filippo Leutenegger von meinem Studium der Nationalökonomie.»
Donnerstag
11.08.2005