Der israelische Schriftsteller Aharon Appelfeld hat am Sonntag in Dortmund den mit 15 000 Euro dotierten Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund erhalten. Appelfelds Texte seien ein erschütterndes und beeindruckendes Beispiel moderner Erinnerungsliteratur, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, in seiner Laudatio. Der Nelly-Sachs-Preis wird seit 1961 alle zwei Jahre verliehen. 2003 erhielt ihn der schwedische Schriftsteller Per Olov Enquist.
Zur Verleihung war der 73-Jährige mit seiner Frau aus Israel angereist. Appelfeld ist Professor für hebräische Literatur an der Ben-Gurion-Universität in Beer Scheba. In seinem literarischen Werk beschäftigt er sich in erster Linie mit den Schicksalen jüdischer Menschen in einer multikulturellen Gesellschaft. In deutscher Sprache waren von Appelfeld unter anderem «Die Haut und das Hemd» (1971), «Der eiserne Pfad» (1979), «Tizli» (1983), «Der unsterbliche Barthfuss» (1990), «Alles was ich liebte» (2002) und zuletzt «Geschichte eines Lebens» (2005) erschienen. Siehe auch: Nelly-Sachs-Preis für Per Olov Enquist
Sonntag
04.12.2005