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Mittwoch
21.09.2005

Der NDR-Rundfunkrat begrüsst ausdrücklich die Massnahmen der ARD gegen unerlaubte Schleichwerbung. Das oberste Aufsichtsgremium des Norddeutschen Rundfunks hat sich in seiner Septembersitzung ausführlich mit den Fällen von systematischem Themen- und Product- Placement insbesondere bei Produktionen der Münchner Bavaria beschäftigt. Die Bavaria, an der der NDR nicht beteiligt ist, stellt u.a. zahlreiche Produktionen für das ARD-Gemeinschaftsprogramm her. Im Zentrum der Beratungen standen die Berichte von Günter Struve, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, und Dr. Martin Willich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Studio-Hamburg-Gruppe, die zum Beteiligungsbereich des NDR gehört.

Dagmar Gräfin Kerssenbrock, Vorsitzende des NDR-Rundfunkrats: «Im Hinblick auf die Studio-Hamburg-Gruppe hat sich der Rundfunkrat überzeugen können, dass die Unternehmenspolitik Schleichwerbung nicht zulässt. Von allen Mitarbeitenden wird die Distanzierung von Themen- und Product-Placement verlangt, Fehlverhalten würde sofort zu Sanktionen führen.» Die Schleichwerbe-Affäre habe für die ARD durchaus auch positive Folgen gehabt, so Gräfin Kerssenbrock: «In allen Sendern wurden Grauzonen beseitigt und die Kontrolle gestärkt. Schleichwerbung hat weder im NDR noch in der ARD einen Platz, gerade in Zeiten, in denen die EU-Kommission über eine Freigabe des Product-Placements für private Fernsehanbieter nachdenkt.» Siehe auch: ARD-Intendanten gehen gegen Schleichwerbung vor