Erst war die Berner SVP-Nationalrätin Ursula Haller für ein Kampfhunde-Verbot, jetzt ist sie wieder dagegen - und sieht sich als Opfer einer Kampagne der Boulevard-Zeitung «Blick». «Als ich die Petition unterschrieb, ging es mir nicht darum, dass ich sonst in der Boulevard-Presse vorgeführt worden wäre. Sondern es ging mir - und offensichtlich vielen anderen auch - darum, zu signalisieren, dass dringender Handlungsbedarf besteht», so Haller am Dienstag in der «BernerZeitung».
Und jetzt hat sie den «Dräck», und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. «Was ich seit letztem Mittwoch an E-Mails und anonymen Briefen und Telefonaten erhalte, kann ich hier gar nicht schildern. Die Vorwürfe zielten absolut unter jede Gürtellinie - bis hin zur geäusserten Hoffnung, dass mich bald ein Pitbull zerfleischen möge», sagte die Thuner Gemeinderätin weiter.
Den Schaden hat aber nicht sie, sondern: «Wenn es überhaupt einen Schaden gegeben hat, dann einen zwischen der Politik und dem `Blick`, die ja eigentlich beide aufeinander angewiesen sind.» Aber die Zeitung habe einmal mehr in einer Sache polarisiert statt zusammen mit den Politikern nach Lösungen zu suchen. Hallers Erkenntnis: «Ich finde, es muss nach wie vor erlaubt sein, dass auch ein Politiker eine emotionale Phase leben darf und danach wieder eine Phase der Vernunft.» Wer noch emotional oder schon von der Vernunft geleitet ist, sieht man am Donnerstag: Dann entscheidet das Parlament über zwei Motionen, laut denen der Bundesrat «beispielsweise auch Verbote für Hunde mit einem erheblichen Gefahrenpotenzial für Menschen» erlassen könnte. - Mehr dazu: Eisige Temperaturen beim «Blick»
Dienstag
14.03.2006