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Mittwoch
24.10.2007

Dass die bald 31-jährige Neu-Nationalrätin Natalie Rickli etwas von Medien versteht, sieht man schon daran, dass sie kurz nach dem Urnengang das Wahlergebnis (146 742 Stimmen) auf ihrer Homepage mitteilte. «Die Medien werden sicher ein Schwerpunkt meiner Arbeit im Nationalrat sein», sagte sie deshalb am Mittwoch gegenüber dem Klein Report, nachdem in den vergangenen Tagen ein wahrer Mediensturm über die SVP-Politikerin hinweggebraust war. Vorerst beginnt dies allerdings mit einem Rücktritt: Nach einem halben Dutzend Jahren im Publikumsrat der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft muss sie dieses Gremium von Gesetzes wegen verlassen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge: «Ich habe viele Einblicke gewonnen und die Arbeit hat Spass gemacht. Jetzt erhalte ich aber mehr Freiheiten, mich in der Medienpolitik zu äussern.»

Weniger Steuern, weniger Bürokratie und mehr unternehmerische Freiheiten nennt sie als ihre politischen Ziele. Im Medienbereich heisst das für sie weniger Gebühren, weniger Werbeverbote und weniger Einschränkungen vor allem bei den privaten elektronischen Medien. Dabei ist ihr klar, dass nach dem erst kürzlichen Erlass des neuen Radio- und Fernsehgesetzes keine grossen Weichenstellungen möglich sind. «Ich muss mich jetzt erst in den Politbetrieb einarbeiten und sehen, wo ich anpacken kann.» Um sich die nötige Zeit dafür zu schaffen, will sie nächstens aus dem Zürcher Kantonsrat zurücktreten, so wie sie bereits im vergangenen Sommer aus dem Winterthurer Stadtparlament ausgetreten war.

Neu organisieren muss sich Natalie Rickli auch am Arbeitsplatz bei der Adlink (Goldbach Media), wo sie für die Website-Vermarktung verantwortlich ist. «Ich werde mich künftig auf die Betreuung strategischer Mediensites konzentrieren und spezielle Projekte betreuen. So habe ich zeitlich genügend Ressourcen für das Nationalrats-Mandat und den Job.» Bereits ist sie für neue Aufgaben angefragt worden. «Es sind zwei interessante Angebote dabei», erzählt sie, winkt aber gleich ab: «Im Moment ist das kein Thema.»