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Freitag
06.05.2011

Wie schon in den letzten Jahren war auch am Mittwochabend der Kinosaal im Le Paris, Zürich, voll, als das 14. Pink Apple Filmfestival eröffnet wurde. Für einmal war keine lokale Politprominenz - etwa in Gestalt der Stadtpräsidentin Corine Mauch wie im vergangenen Jahr - angesagt, sondern der Auftritt von Film- und Festivalschaffenden. Die Festivalleitung, bestehend aus Doris Senn, Roland Loosli und Stefan Zehnder, präsentierte nicht nur die wachsende Schar der Mitarbeitenden, sondern mit Laure Charpentier auch die Regisseurin des Eröffnungsfilms «Gigola».

Zehn Jahre habe Charpentier für die Verfilmung ihres autobiografischen Romans gebraucht, der 1972 zensuriert und erst 2002 vollständig publiziert wurde. Acht Regisseure hätte sie verschliessen, bis sie selber die Verfilmung in die Hand genommen hätte, berichtete Filmerin und Autorin Laure Charpentier, die in der Zwischenzeit eine reife Dame geworden ist. «Gigola» erzählt die Geschichte von der bürgerlichen George, die zur Gigola am Pariser Place Pigalle wird, Frauen unter ihre Fittiche nimmt, Frauen dominiert, Sexdienste anbietet und mit dem zwielichtigen Zuhälter Tony einen Deal eingeht. «Prunkstück» dieser melodramatischen Lesben- und Nachtklub-Schnulze, die um 1963/64 spielt, ist die Hauptdarstellerin Lou Doillon, Tochter der Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin, die einige Jahre mit Serge Gainsbourg («Je t’aime… moi non plus») liiert war.

Die starke Nachfrage beim 14. Pink Apple, dem schwullesbischen Filmfestival in Zürich (4. bis 12. Mai), hätte dazu geführt, erklärte Mediensprecherin Barbara Spirig gegenüber dem Klein Report, dass etwa der Dokfilm «Die Jungs vom Bahnhof Zoo» von Rosa von Praunheim zusätzlich am 7. Mai (23.45 Uhr) aufgeführt wird. Der Regisseur wird bei der Vorstellung am 9. Mai persönlich anwesend sein.