Esmertec kommt nicht zur Ruhe. Das Handysoftware-Unternehmen teilte am Donnerstagabend mit, der erwartete Umsatz für das erste Halbjahr 2006 werde «deutlich unter 10 Mio. Dollar» liegen. Zudem gehe man von einem hohen Verlust aus. Im ersten Halbjahr 2005 hatte Esmertec noch einen Umsatz von 20,1 Mio. Franken erzielt. Die negative Entwicklung sei auf einen starken Preiszerfall beim Java-Geschäft zurückzuführen. Esmertec entwickelt eine Software, die in der plattformübergreifenden Programmiersprache Java geschriebene Programme beschleunigt.
Zudem hätten Entscheide des Managements zum dramatischen Umsatzrückgang geführt. Alain Blancquart, Konzernchef und Verwaltungsratspräsident von Esmertec, verlässt das Unternehmen per sofort, wie es in der Mitteilung weiter hiess. Den Posten als Konzernchef übernimmt ad interim Jean-Claude Martinez, der bisher als operativer Chef (COO) tätig war. Bereits vor einer Woche hatte Esmertec mehrere Abgänge im Management verkündet. Die Mitbegründer Beat Heeb und Daniel Diez sowie die Technologiechefin Anne-Marie Larkin verlassen das Unternehmen per Ende Juni. Esmertec kündigte zudem eine Umstrukturierung der Forschungs- und Produktabteilungen an.
Esmertec hatte im vergangenen Jahr bereits rote Zahlen geschrieben. Der Verlust verdoppelte sich auf 16,9 Mio. Dollar. Der Umsatz stieg indes um 46,3% auf 39,2 Mio. Dollar. Seit September 2005 ist das Unternehmen zudem an der Schweizer Börse SWX kotiert. Im Vorfeld hatte Esmertec den Börsengang mehrmals verschieben müssen. Am (morgigen) Freitag hält Esmertec in Zürich ihre Generalversammlung ab. Siehe auch: Esmertec mit mehr Verlust und Umsatz im Jahr 2005
Donnerstag
18.05.2006