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Donnerstag
08.09.2005

Im Internet bieten derzeit an die 2300 Websitebetreiber spendewilligen Amerikanern Gelegenheit, ihr Gewissen mit einem Geldbetrag zu beruhigen - doch viele davon haben nur betrügerische Absichten. Zu diesem Schluss gelangt ein am Donnerstag veröffentlichter Bericht in der «New York Times» (NYT). Schlimmer noch: Im Bundesstaat Missouri werden verschiedene Websites, die Spenden entgegennehmen, auf die Website InternetDonations.org geleitet, nach Darstellung der US-Zeitung eine Nonprofit-Organisation mit offensichtlichen Verbindungen zu weissen Separatistengruppen. Sie wurde bereits wegen Verstosses gegen Spendengesetze angeklagt, und weil sie «die wesentliche Tatsache verheimlicht habe, dass die Betreiber der Website die Herrschaft der Weissen unterstützen».

Am Mittwochabend hat das FBI die Zahl der Internetseiten, die - teils legitime, teils illegtime - Informationen und Hilfsangebote im Zusammenhang mit den Folgen des Hurrikans Katrina betreiben, auf 2300 und mehr geschätzt. Dutzende verdächtiger Websites würden nun von den Behörden auf ihre Legitimität überprüft. Darin eingeschlossen seien auch Spam-Mail-Versender, die die Spendenwilligkeit der Amerikaner nutzten, um an Kreditkartennummern zu gelangen. Gewarnt wird auch vor Phishing-Kampagnen.

Laut FBI seien Internetseiten, die vermeintlich Hilfe böten oder Geld sammelten, wie Pilze aus dem Boden geschossen - mehr als nach der Tsunami-Katastrophe vergangenen Jahres. Am vergangenen Freitag sei laut NYT der 51-jährige Robert E. Moneyhan aus Yulee, Florida, verklagt worden, weil er verschiedene Domainnamen registrieren liess wie etwa KatrinaHelp.com, KatrinaDonations.com, KatrinaRelief.com und KatrinaReliefFund.com - allerdings bereits am 28. August, noch bevor der Hurrikan die Küste von Louisiana erreicht hatte.