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Freitag
10.09.2004

Zwar wurde Oliver Hirschbiegels Film «Der Untergang», der die letzten Tage Adolf Hitlers dokumentiert, an der Weltpremiere am Donnerstagabend in München mit Applaus und Standing Ovations aufgenommen, doch zeigte sich das Publikum auch sehr nachdenklich. Viele der geladenen Gäste hätten den Kinosaal schweigend verlassen, schreibt die Nachrichtenagentur SDA am Freitag. «Es ist ein merkwürdiges Gefühl, sich nach dieser Geschichte feiern zu lassen», sagte Produzent Bernd Eichinger sichtlich bewegt. In dem Film spielt der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz die Hauptrolle.

Bereits im Vorfeld hatte der Film über die letzten Tage des Hitler-Regimes im In- und Ausland grosse Aufmerksamkeit erregt. Noch nie zuvor war man den Tätern des Dritten Reichs näher gekommen. Viele Kritiker hatten darüber diskutiert, ob man den Diktator wie im Film nicht nur als Monster, sondern auch als Mensch zeigen dürfe. «Der Untergang» basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch des Historikers Joachim Fest und den Erinnerungen von Hitlers Sekretärin Traudl Junge. Der 150 Minuten lange Film beschreibt die Zeit vom 20. April bis zum 2. Mai 1945 und kontrastiert die Schlacht um Berlin mit den letzten Tagen der Gefolgschaft um den «Führer» im Bunker unter der Reichskanzlei.