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Montag
30.04.2007

Ein französisch-israelischer Doppelbürger muss als mutmassliches Mitglied einer internationalen Bande von Inseratebetrügern in Untersuchungshaft bleiben. Das Bundesstrafgericht hat seine Beschwerde gegen den Beschluss der Bundesanwaltschaft (BA) abgewiesen. Der Mann war im vergangenen Juli auf ein Ersuchen aus dem Kanton Neuenburg in den USA verhaftet worden. Er soll Mitglied einer internationalen Betrügerbande sein, die in letzter Zeit vor allem in der Westschweiz tätig geworden ist.

Den Opfern wird dabei per Fax angeboten, in einem Printmedium oder im Internet ein Inserat zu schalten. Nach Unterzeichnung des Vertrages werden die Geschäftsleute massiv unter Druck gesetzt. Die Anbieter fordern hohe Summen und behaupten, der Vertrag gelte nicht nur für ein Inserat, sondern laufe über mehrere Jahre. Sind die Opfer nicht zahlungswillig, wird ihnen mit rechtlichen Schritten bis hin zum finanziellen Ruin gedroht. Unter dem Druck lassen sich viele Geschädigte auf einen Kompromiss ein und zahlen einen Teil der angeblich geschuldeten Summe. Insgesamt soll es rund 180 Fälle geben.

Konkret soll der Betroffene 2004 450 000 Euro von Geschädigten auf das Luxemburger Bankkonto seiner Firma überwiesen und das Geld anschliessend auf andere Konten verteilt haben. Gemäss den Richtern in Bellinzona deutet die Zahl der bekannt gewordenen Fälle auf einen gross angelegten internationalen Betrug hin.