Die geplante Liquidation der touristischen Marketingorganisation Freizeit Graubünden AG wird von einem mutmasslichen Betrugsfall überschattet. Es geht um 70 000 Franken. Der Verwaltungsrat erstattete Strafanzeige. Der Tourismusvermarkter für die Regionen Churer Rheintal/Herrschaft, Domleschg/Heinzenberg und Grüsch/Danusa weist für das Geschäftsjahr 140 000 Franken Verlust aus. Die Hälfte davon ist auf Unregelmässigkeiten in der Buchhaltung im Jahr 2004 und im ersten Quartal 2005 zurückzuführen.
Der Verwaltungsrat habe gegen die betreffende Person Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft eingereicht und zusätzlich eine Betreibung eingeleitet, schreibt VR-Präsident Reto Küng in dem am Dienstag publizierten Jahresbericht. Mehr Informationen wollte Küng wegen der Unschuldsvermutung auf Anfrage nicht bekannt geben. Am 21. Juni wird die Generalversammlung in Chur über die Liquidation der Marketingorganisation entscheiden. Der Verwaltungsrat beantragt die Auflösung der Gesellschaft per Ende Oktober 2006, hauptsächlich deshalb, weil die Fusion mit der Ferienregion Heidiland gescheitert ist.
Wegen des Verlustes im 2005 wird es nicht möglich sein, das Aktienkapital von 229 800 Franken vollständig an die Aktionäre zurückzuzahlen. Wie viel die Geldgeber ans Bein streichen müssten, werde dann aus der Liquidationsbilanz hervorgehen, sagte Küng. Genugtuung verspürt VR-Präsident Küng, dass die Zahl der Logiernächte in den von Freizeit Graubünden vermarkteten Regionen in den letzten drei Jahren um 9,6% gestiegen ist. Der Kanton Graubünden habe im gleichen Zeitraum einen Rückgang um 1,7% verbucht. Siehe auch: Streit um Marken verhindert Fusion von Bündner Marketingregionen
Dienstag
30.05.2006