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Freitag
04.11.2005

Die US-Justiz geht in einem Musterverfahren gegen einen Computer-Hacker vor. Dieser soll mit einer Flut von unerwünschten E-Mails («spams») Internet-Nutzer belästigt, 400 000 Computer verseucht und dabei auch noch ordentlich Kasse gemacht haben. Der 20-jährige Mann wurde in der Nacht auf Freitag festgenommen und muss nach Angaben der Justizbehörden in Los Angeles im Falle eines Schuldspruchs in allen Anklagepunkten mit einer Haftstrafe bis zu 50 Jahren rechnen.

Der Hacker soll unter anderem den Rechner des US-Marine-Zentrums Naval Air Warfare in China Lake im Bundesstaat Kalifornien attackiert haben. Seine Spam-Nachrichten dringen der Anklage zufolge in Computer-Anlagen ein und nutzen deren Rechnerleistung, um weitere Systeme zu attackieren. Bezeichnenderweise nutzte der Hacker den Code-Namen Trojanisches Pferd («Trojan horse»). Er soll Nutzern einerseits die Möglichkeiten zur Versendung von Spams, gleichzeitig aber auch Mittel zur Abwehr von Spam-Attacken zum Verkauf angeboten haben. Insgesamt habe er damit etwa 60 000 Dollar (rund 75 000 Franken) kassiert.