Am Sonntag wurde in Cannes die internationale Musikmesse Midem eröffnet. Über 2000 Firmen aus 90 Ländern stellen aus, darunter auch 77 aus der Schweiz. Erwartet werden rund 9000 Fachbesucher. Auf der 41. Midem kommen bis Donnerstag Musikfachleute aus aller Welt zusammen. Ausserdem sind zahlreiche Vertreter von Telekommunikations- und Internetunternehmen anwesend, da der Bereich digitaler Musik in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Auf Fachkonferenzen diskutieren die Experten über neue Vertriebsformen digitaler Musik, den Boom im Live-Sektor sowie Strategien im Kampf gegen Musikpiraten.
Nach Schätzungen des Welt-Phonoverbandes IFPI steckt der weltweite Musikmarkt weiter in der Krise. 2006 seien die Umsätze der Plattenfirmen auf dem Globus weiter zurückgegangen. «Das Minus liegt unter fünf Prozent, vermutlich sind drei bis vier Prozent Umsatzrückgang realistisch», sagte IFPI-Präsident John Kennedy in Cannes. Das Wachstum digitaler Musik, sei es nun über das Internet oder Mobiltelefone, mache die sinkenden Verkaufszahlen bei CDs noch nicht wett. «Vielleicht schaffen wir es 2007, das zu ändern. Möglicherweise wird der zunehmende digitale Markt aber auch erst später die weiter schwindenden CD-Verkäufe auffangen können», sagte Kennedy. Der Verkauf digitaler Musik-Downloads hat sich 2006 weltweit von 1,1 Milliarden auf rund 2 Milliarden Dollar fast verdoppelt. Das sind etwa zehn Prozent des Gesamtumsatzes der Plattenindustrie.
Sonntag
21.01.2007